Wevelinghoven - Meine Gartenstadt Erolt Möller: „Lange halten wir nicht mehr durch“

Wevelinghoven · Der BV Wevelinghoven ist ein wirklich florierender Sportverein: Vier Senioren-, 16 Jugend- sowie eine Damen- und eine Mädchen-Mannschaften erfreuen sich eines guten Zulaufs. Der Zusammenhalt auf dem Rasen und im gesamten Verein ist gut. Da bleiben Erfolge nicht aus. In der fast heilen Welt stört nur eins: Vor allem an Jugend-Spieltagen platzt das Umkleidegebäude aus allen Nähten. Und zum Beispiel den Schiedsrichtern können nur Räume angeboten werden, die – positiv verbrämt – den Charme der 50er Jahre haben …

 Erolt Möller vor dem „Mäusebunker“, der ehemaligen Platzwart-Wohnung aus den 60er Jahren.

Erolt Möller vor dem „Mäusebunker“, der ehemaligen Platzwart-Wohnung aus den 60er Jahren.

Foto: KV./Gerhard P. Müller

„Wir sind in guten Gesprächen mit der Stadt“, macht Vorsitzender Erolt Möller deutlich und nennt Bürgermeister Klaus Krützen und Stadtbetriebe-Chefin Monika Stirken-Hohmann beim Namen. Es sei nicht die Art des BV Wevelinghoven, sich ständig lautstark in der Öffentlichkeit zu beschweren, schiebt er nach.

Dass an den Gebäuden am Wevelinghovener Sportplatz dringlich etwas getan werden muss, ist aber mehr als augenscheinlich. Da ist zunächst einmal der so genannte „Mäusebunker“, der ganz früher einmal die Wohnung des Platzwartes beherbergte. Er stammt wohl aus der Mitte der 60er Jahre. In einem Teil sind Materialien der einzelnen Jugendmannschaften untergebracht. Auf der anderen Seite finden sich die Schiedsrichterräume. Auch wenn der Verein vor ein paar Jahren eigenhändig die sanitären Anlagen erneuert hat, wirkt hier nichts einladend. Denn es gibt im „Mäusebunker“ keine Heizung (nur kleine „Frostbrecher“) und auch die Wände haben wenig Vertrauenerweckendes.

 Ein Blick in den „Mäusebunker“, wo die Materialien der Jugendmannschaften lagern.

Ein Blick in den „Mäusebunker“, wo die Materialien der Jugendmannschaften lagern.

Foto: KV./Gerhard P. Müller

Besonders problematisch wird es, wenn gemischte Schiedsrichtergespanne anreisen. Auch wenn das heutzutage natürlich üblich ist – das geben die Räumlichkeiten eigentlich nicht her. Gleiches gilt im übrigen auch für die Umkleiden: An Tagen, an denen die dritte und die Damen-Mannschaft ihre Heimspiele absolvieren, kommt es da zu Wartezeiten, weil die Umkleiden drei und vier (die mit den Käfigen) nicht parallel genutzt werden können. Die Wevelinghovener Damen kommen meistens schon fertig umgezogen, in ihrem Dress, zum Sportplatz.

Aber auch an Jugendspieltagen kommt es zu dichtem Gedränge in beiden Kabinen-Blöcken: „Zwei Teams, das sind mitunter 40 Leute“, weiß Erolt Möller. Die Kabinen eins und zwei, die für die Heimmannschaften da sind, wurden übrigens vom Verein umgestaltet und in eine große Umkleide verwandelt. Die Duschen und Toiletten sind aber auch hier „gewöhnungsbedürftig“.

Zu diesem Gebäude gehören noch ein Schießkeller (der nicht vom BVW genutzt wird) und ein „Versammlungsraum“, der in seiner Muffigkeit noch nicht einmal genügend Platz für den gesamten Vereinsvorstand bietet.

 Die „heimeligen“ Umkleiden für die beiden Gastmannschaften. Schön ist anders.

Die „heimeligen“ Umkleiden für die beiden Gastmannschaften. Schön ist anders.

Foto: KV./Gerhard P. Müller

„Wir bekommen das alles bisher gut hin“, versucht Erolt Möller Druck aus dem Kessel zu nehmen. Und er betont, dass man froh über den neuen Kunstrasenplatz und über die dortige Flutlichtanlage sei, die der Verein auf eigene Kosten installiert habe – komplett LED und dimmbar. „Damit sind wir einzigartig in der Stadt“, strahlt der Vorsitzende. Rund 34.000 Euro mussten investiert werden.

Nach dem gleichen Prinzip könne es auch bei den Sportplatzgebäuden laufen: „Wir wollen nichts geschenkt bekommen. Wir sind bereit, an dem Projekt mitzuarbeiten. Wir wollen anpacken, aber nicht großartig Alarm machen“, so Erolt Möller im Gespräch mit der Redaktion. Seit März des vergangenen Jahres habe es in diesem Sinne schon zwei Treffen mit allen Fraktionen des Rates gegeben. Zum nächsten Treffen soll im April eingeladen werden.

Der Chef des BVW in der Umkleide der Heim-Mannschaft. Wenn zwei Teams nacheinander spielen wird es hier eng.

Der Chef des BVW in der Umkleide der Heim-Mannschaft. Wenn zwei Teams nacheinander spielen wird es hier eng.

Foto: KV./Gerhard P. Müller

Dass der BVW sein Wort hält, hat er in der Vergangenheit mehrfach bewiesen. Erolt Möller nennt zwei Beispiele: Der Kunstrasenplatz wurde durch eine Sponsoring-Aktion des BVW maßgeblich mitfinanziert und bei der Errichtung der neuen Flutlichtanlage habe er zusammen mit Wilfried Braun eigenhändig die alten Flutlichtstrahler abmontiert und durch die neuen ersetzt.

Aber er mahnt: „Lange halten wir nicht mehr durch. Schön wäre ein Neubau der Gebäude zeitnah. So schnell wie möglich. Es wird andauernd repariert, aber das macht auf Dauer keinen Sinn. Es wäre gut, wenn in den nächsten zweieinhalb Jahren was passiert.“

Und dafür sieht es recht gut aus: Wie Monika Stirken-Hohmann, Chefin der Stadtbetriebe, auf Anfrage der Redaktion bestätigte, solle zunächst der „Mäusebunker“ ersetzt werden. Der Kostenrahmen sei ermittelt und erste Gelder seien in den Haushalt eingestellt worden. Im Neubau sollen die Schiedsrichter angemessen untergebracht und die Fortführung der gastronomischen Begleitung gesichert werden. Später solle dann im zweiten Schritt auch das Umkleide-Problem gelöst werden. „Wenn wir dann einen vernünftigen Versammlungsraum haben, können den ja auch andere Vereine, wie zum Beispiel der Schützen-Verein, mitnutzen“, schaut Erolt Möller in die Zukunft.

(Gerhard P. Müller)
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